Masernimpfung

Durch Impfung veränderte Masern-Viren auf dem Vormarsch

6. Aug 2024

Eine neue Studie aus Japan zeigt einen starken Anstieg von vaccine-modified measles nach dem Erreichen des nationalen Masern-Eliminierungsstatus. Ein weiterer Hinweis darauf, dass in Zukunft wieder vermehrt mit Masernausbrüchen zu rechnen ist. Weitere Studien zum Versagen der Masernimpfung betonen die individuellen Voraussetzungen bei Kindern, damit die Impfung wirken kann. Der aktualisierte ÄFI-Fachbeitrag klärt auf: mit aktualisierten Abbildungen und Tabellen.

Das Phänomen ist schon länger bekannt: Auch Menschen, die nach einer Masernimpfung zunächst eine Immunität entwickelt haben, können im weiteren Verlauf bei Masernkontakt erkranken. Dies wird als sogenanntes sekundäres Impfversagen bezeichnet. Diese Menschen erkranken oft untypisch – durch die Impfung modifiziert, weshalb man von „vaccine-modified measles” (VMM), durch Impfung veränderte Masern spricht.

Eine japanische Längsschnittstudie mit Sentinel- und Überwachungsdaten stellte nun einen deutlichen Anstieg der laborbestätigten VMM fest. Vor der Eliminierung der Masern lag ihr Anteil bei gut 10 Prozent, danach bei gut 48 Prozent. Die Forscher machen sinkende Antikörperspiegel aufgrund der geringen Maserninzidenz für den Anstieg geltend.

Das sekundäre Impfversagen stellt ein Problem für das globale Eliminationsziel der Masern dar. Die langfristigen Auswirkungen sind kaum vorhersagbar. Es ist jedoch als wahrscheinlich anzunehmen, dass in der Zukunft vermehrt wieder mit Masernausbrüchen zu rechnen ist. Wann genau dies der Fall ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dass die genannte japanische Längsschnittstudie einen so rasanten Anstieg der VMM aufzeigt, dürfte für eher weniger Optimismus sorgen…

@NetzwerkkritischerExperten

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